MITTELFEST 2025: TABÙ

16 April 2025
MITTELFEST 2025: TABÙ

MITTELFEST 2025: TABÙ
15. – 18. Mai Mittelyoung / 18. – 27. Juli Mittelfest
Cividale del Friuli
Künstlerische Leitung Giacomo Pedini

Das Mittelfest erkundet in seiner xxxiv. Auflage mit dem Thema Tabu unsere Grenzen, ihre Beobachtung und ihren Verrat und die daraus resultierende Angst mit allen ihren Möglichkeiten und Unbekannten.

Mittelfest 18. – 27. Juli: Das Festival zeigt 29 künstlerische Projekte aus 15 Ländern, darunter 19 Uraufführungen bzw. italienische Erstaufführungen und 6 Produktionen/Koproduktionen, mit ausdrucksstarken Geschichten von heute und früher, mit Volksveranstaltungen und einem starken Schwerpunkt auf Projekten für die ganze Familie. Dabei vermischen sich national und international bekannte Künstlerinnen und Künstler mit Nachwuchstalenten, aber auch Stile, Genres und Ausdrucksformen, um so die Grenzen unserer Tabus auszuloten.

Mittelyoung 15. – 18. Mai: ein in Europa einmaliges Festival, das mit von einer jungen Jury ausgewählten 9 Aufführungen Theater, Tanz, Musik und Zirkus aus dem U30-Mitteleuropa zeigt und jungen Künstlerinnen und Künstlern konkrete Unterstützung bietet.

Sind wir wirklich frei, uns jenseits der Käfige unserer Gedanken, Traditionen, erworbenen und unausgesprochenen Normen, noch vor den niedergeschriebenen Gesetzen zu bewegen? Was sind die verschwiegenen Einflüsse, die die Fäden unseres Daseins in der Welt ziehen und den Charakter einer Gesellschaft bestimmen? Mit diesen Fragen beginnt die Erforschung des Themas TABU, das auf dem XXXIV. Mittelfest – dem multidisziplinären Theater-, Musik-, Tanz- und Zirkusfestival für Mitteleuropa und den Balkan mit Sitz in Cividale del Friuli neue Impulse setzen wird.

Giacomo Pedini, der künstlerische Leiter des Mittelfests, erläutert das Thema, das ihn für das diesjährige Programm inspiriert hat, folgendermaßen: „Tabus haben mit Grenzen zu tun, die sich eine Gesellschaft selbst setzt, noch vor dem geschriebenen Gesetz oder dem gegebenen Wort. Sie markieren die Grenze zwischen dem Heiligen und dem Verbotenen, zwischen dem Richtigen und dem Falschen. Das heutige Europa erlebt ein großes Trauma, das eben eine Verschiebung seiner Grenzen mit sich bringt, weshalb es mir dringend erschien, diese zu erforschen. Wir werden das mit verschiedenen Aufführungen und unterschiedlichen Ausdrucksformen tun, um das Verdrängte auf gesellschaftlicher und privater Ebene auszuloten und manchmal diese Dämme zu brechen“.“giovane” Mittelyoung.

Die beiden internationalen Festivals finden vom 15. bis 18. Mai – Mittelyoung – und vom 18. bis 27. Juli – Mittelfest – statt, während das Mittelfest das ganze Jahr über unter dem Namen Mittelland weiterläuft, mit Veranstaltungen, die dem Festival Kontinuität verleihen und es als Brücke zwischen europäischen Kooperationen und lokalen Akteuren und Gegebenheiten ausweisen.

Außerdem ist Mittelfest Teil der Feiern anlässlich von GO2025! – Nova Gorica und Gorizia Kulturhauptstadt Europas mit dem Projekt Inabili alla morte – Nezmožni umreti (Für den Tod untauglich), dessen abschließende Aufführungen in Gorizia und Nova Gorica vom 16.-18. September zu sehen sein werden.

In Zahlen werden die beiden Festivals insgesamt 38 Aufführungen von Künstlerinnen und Künstlern aus 17 verschiedenen Ländern Mitteleuropas, des Balkans und aus angrenzenden und anderen Ländern der Welt präsentieren (Italien, Deutschland, Syrien, Niederlande, Tschechische Republik, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Belgien, Slowenien, Ukraine, Schweiz, Ungarn, Albanien, Österreich, Russland, Lettland, Rumänien).

Im Einzelnen wird das Mittelfest in diesem Jahr 29 künstlerische Projekte präsentieren – 16 Musik-, 6 Theater-, 4 Tanzaufführungen und 3 Zirkusshows. Dazu kommen die 3 von Mittelyoung ausgewählten Aufführungen. Insgesamt werden darunter 19 Uraufführungen bzw. italienische Erstaufführungen und 6 Produktionen bzw. Koproduktionen sein. Mittelyoung wird 9 Aufführungen präsentieren, die die Siegerprojekte des Calls sind, der im vergangenen Februar mit 182 aus ganz Europa eingereichten Projekten endete: 2 Theater-, 3 Musik-, 2 Tanz- und 2 Zirkusprojekte, die 5 verschiedene Länder repräsentieren.

MITTELFEST 18./27. Juli

Das Programm 

Das Festival wird offiziell am Samstag, dem 19. Juli, in der Kirche San Francesco eröffnet, aber der Mittelfest-Vorhang wird sich bereits am 18. Juli mit zwei wichtigen Veranstaltungen heben, von denen die zweite den Beginn der großen Veranstaltungen auf dem Domplatz im Zentrum von Cividale markiert.

Auf erstere werden wir bei den anderen Theateraufführungen eingehen, letztere hingegen ist eine Musikshow mit dem Titel Cartoon Night, bei der die Sängerin Tosca, das FVG Orchestra und ein Kinderchor in einer Uraufführung in einem Disney-Ambiente voller Farben und Animationen auf der Bühne zu sehen sein werden. Es ist eine Koproduktion von FVG Orchestra, Fondazione Pergolesi Spontini und Mittelfest2025.

Zum Abschluss von Mittelfest 2025 wird es am 27. Juli ein weiteres großes Konzert geben, das eine Koproduktion mit dem Ravenna Festival ist und bei dem Malika Ayane und das Orchestra Corelli in einem musikalischen Dialog unter der Leitung von Daniele Parziani und mit Carlo Gaudiello am Klavier die Protagonisten sein werden.

Unter den weiteren Initiativen auf der Piazza Duomo sind La Sonata a Kreutzer. Tra passione e perdizione (Die Kreutzersonate. Zwischen Leidenschaft und Verderben) am 20. Juli mit der bekannten Geigerin Laura Marzadori, Gioele Dix als Erzählerstimme und den Solisti di Pavia zu nennen, in dem Lew Tolstois Novelle auf Beethovens gleichnamige Komposition trifft.

Unter den Theateraufführungen auf dem Programm gibt es mehrere Uraufführungen mit vielen großen Namen der italienischen Schauspielszene. Den Anfang macht am 19. Juli The other side, eine Uraufführung nach dem Text des Argentiniers Ariel Dorfman mit Elisabetta Pozzi, Gigio Alberti und Giuseppe Sartori unter der Regie von Marcela Serli. Es ist eine Grenzgeschichte, die in einem Haus spielt, das nach dem Krieg plötzlich zwischen zwei Staaten geteilt ist.

Eine weitere wichtige Uraufführung ist das Stück Illusioni (Illusionen), bei dem Vinicio Marchioni am 25. Juli Regie führt. Das Stück ist von Ivan Vyrypaev, auf der Bühne werden Lino Guanciale – eine freudiges Wiedersehen auf dem Mittelfest – sowie Ivna Bruck, Serena Ferraiuolo und Andrea Tich zu sehen sein. Es ist die Geschichte zweier Paare und ihrer miteinander verflochtenen Leben zwischen Liebe, Verrat, Freundschaft, verborgenen Wünschen und Tabus.

Zu den mit Spannung erwarteten Aufführungen gehört am 27. Juli auch Argo (Argos), ein Theaterstück von Letizia Russo nach dem Buch „Storia di Argo“ (Argos‘ Geschichte) von Mariagrazia Ciani, in dem Serena Sinigaglia Regie führt und drei Schauspielerinnen, darunter die beliebte Triester Schauspielerin Ariella Reggio, Maria Ariis und Lucia Limonta, anhand der Erlebnisse der Autorin eine Geschichte über Flucht und Vertreibung erzählen, die nach dem Zweiten Weltkrieg Pula und ihren Hund zurücklassen musste.

Eine sehr starke Geschichte wird am 18. Juli mit dem deutsch-syrischen Stück The long shadow of Alois Brunner von Mudar Alhaggi unter der Regie von Omar Elerian als italienische Erstaufführung gezeigt. Darin wird ein Teil der Geschichte eines der grausamsten Nazi-Verbrecher, Alois Brunner, nachgezeichnet, der seiner Verhaftung entging und in Damaskus Zuflucht fand, wo er dabei half, den syrischen Geheimdienst aufzubauen. Die Fragmente seiner Entdeckungen werden in einer Koproduktion von Euro-scene Leipzig, Factory International und dem Theater an der Ruhr inszeniert; die Aufführung auf dem Mittelfest wird von Perform Europe unterstützt.

Genauso hochaktuell ist am 23. Juli die Uraufführung des italienisch-ukrainischen Stücks Teatri di guerra (Kriegstheater), das den bekannten Podcast der Rai Radio 3-Autoren Graziano Graziani und Enrico Baraldi als Live-Stück zeigt, das klar und schonungslos den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beleuchtet und sich mit der Frage befasst, was es bedeutet, unter Bombenangriffen Theater zu spielen.

Abgerundet wird das Theaterprogramm mit Elsinore (Helsingør), einer italienisch-friaulisch-ungarisch-englischen Neuinterpretation von Hamlet von Paolo Antonio Simioni und der Theaterkompanie EuAct unter der Regie von Paolo Antonio Simioni, die uns zur mythischen und ursprünglichen Bedeutung des Shakespeare-Dramas und bis zu jener „Küste der Götter“ zurückführt, der wahren Bedeutung von Helsingør. Die Aufführung am 24. Juli ist eine Uraufführung in einer Produktion des Centro Teatro dei Navigli für ein Projekt mit ARLeF – Agjenzie regjonâl pe lenghe furlane und Mittelfest2025.

Eine Wanderaufführung, die halb Wort und halb Musik ist, ist hingegen Peripatetiche all’ascolto. Itinerari di ascolto attivo e d’intervento sonoro collettivo (Peripatetische Spaziergänge zum Hinhören. Rundgänge des aktiven Hinhörens und der kollektiven Klangintervention) von Fabrizio Saiu, die am 25., 26. und 27. Juli zu erleben sein wird und bei der das Publikum dazu eingeladen wird, spazieren zu gehen, dabei hinzuhören und mit Kopfhörern und Mikrofonen eine Klangwelt zu erkunden und der eigenen Art der Wahrnehmung an alltäglichen Orten auf vollkommen neue Weise zu begegnen.

Im Musikprogramm dominieren starke Rhythmen und Qualität. Den Auftakt macht die Weltmusik mit dem Konzert Sevdalinka von Divanhana, das am 21. Juli in italienischer Erstaufführung beim Mittelfest zu sehen ist, uns auf den Balkan entführt und das alte Genre der städtischen Liebeslyrik aus Bosnien und Herzegowina präsentiert.

Eine großartige, rein weibliche Percussion-Show kommt dann am 22. Juli ebenfalls als italienische Erstaufführung aus Belgien nach Cividale, nachdem die Tournee in Belgien und Frankreich stets ausverkauft war: Die Show Lay this drum! von Gaëlle Swann & Co zeigt fünf Künstlerinnen, die den Rhythmus ihrer eigenen Stärke schlagen und ironisch und frech Klischees über die Rolle der Frau aushebeln. Eine italienische Erstaufführung ist auch die Show Trieste-Istanbul A/R (Triest-Istanbul hin und zurück) von Gugutke aus Slowenien, eine weitere Einladung zum Tanzen am 23. Juli, auf einer musikalischen Reise von Triest nach Istanbul und zurück, um Grenzen zu sprengen und sie zu einer einzigen geomusikalischen Region verschmelzen zu lassen. Weiter geht es am 24. Juli mit Shkodra Elektronikefeaturing Albanian Iso-Polyphonic Choir aus Albanien: ein umwerfendes Konzert mit elektronischer Musik, Balkanrhythmen und albanischem polyphonem Gesang, das uns das Duo Kolë Laca (früher Teatro degli Orrori) und Beatriçe Gjergji hier präsentieren, die nach der Vertretung Albaniens beim Eurovision Song Contest 2025 mit dem traditionellen albanischen Iso-Polyphonic Choir beim Mittelfest auftreten.

Am 26. Juli führen uns die Erlkings aus Österreich als italienische Erstaufführung wieder auf die Piazza Duomo und von der Welt- und Popmusik zurück zum klassischen Repertoire mit einem großartigen Konzert, das zwischen den Genres angesiedelt ist und Regeln und Tabus bricht. Titel des Konzerts ist Franzl & Robert, in spielerischer Anlehnung an Franz Schubert und Robert Schumann, zwei Meister der österreichischen Klassik, denen diese Show jenseits aller Regeln gewidmet ist.

Ein freudiges Wiedersehen ist auch das mit dem kroatischen Pianisten Ivo Pogorelich mit seinem Konzert Ivo Pogorelich a Mittelfest Tabù (Ivo Pogorelich auf dem Mittelfest Tabu), das am 20. Juli stattfindet. Jedes seiner Konzerte ist ein sinnliches Erlebnis jenseits aller Normen, eine direkte Auseinandersetzung mit Klang, Zeit und Stille.

Weiter geht es mit Sturm und Drang, einem didaktischen Konzert mit Einführung und Kommentar des Radio 3-Musikwissenschaftlers Guido Barbieri, das sich anhand von zwei musikalischen Meisterwerken mit dem Tabuthema Suizid befasst. Auf dem Programm stehen das Klavierquartett op. 60 von Brahms (1875) und ein Satz aus dem Klavierquartett op. 3. von Mendelssohn, beide für Klavier und Streicher komponiert und von talentierten Solisten aufgeführt, kombiniert mit dem Werk von Johann Wolfgang Goethe und der Figur des jungen Werther, um dem Sog der Romantik Ausdruck zu verleihen. Es ist eine Uraufführung, die am 27. Juli zu sehen ist und von Associazione Sergio Gaggia produziert wird.

Den Abschluss des Musikprogramms bilden die Konzerte der Konservatorien Jacopo Tomadini aus Udine und Giuseppe Tartini aus Triest, die am 22. Juli mit dem explodierenden Jazz-Konzert Jazz Tabù unter der Leitung von Glauco Venier in einer Uraufführung eine Hommage an die Macht einer verbotenen Musik darbringen, die Zensur und Totalitarismus mit rasanten Rhythmen erschütterte, und am 25. Juli mit Paure (o scherzi) (Ängste (oder Scherze) unter der Leitung von Andrej Bursać, bei dem das mitteleuropäische CEMAN Orchestra mit den Schülerinnen und Schülern die Illusion des Spiels des Lebens jenseits der Barrikaden dessen, was wir fürchten, musikalisch ausloten.

Und damit kommen wir zum Tanzprogramm.

Radar. Danza verticale (Radar. Vertikaler Tanz) wird am Eröffnungstag des Festivals, dem 19. Juli, eine Show für alle sein, mit Konzept, Choreografie und Video von Wanda Moretti, die uns auf den Mast eines Bootes auf hoher See bringt, um unseren Blick über unseren Horizont hinaus zu erweitern. Am 21. Juli verschmelzen in Messaggeri (Boten) Tanz, bildende Kunst und sakrale Chormusik in einem Projekt von Maria Elisabetta Novello mit der Choreografie von Roberto Cocconi, das als Uraufführung eine innere Suche zeigt, bei der sich die Tänzer, den Blick zum Himmel gerichtet, langsam bewegen, quasi wie „Boten“ des Lichts in dieser dunklen Zeit; die Produktion stammt von Areaarea, dem mehrstimmigen Chor aus Ruda und Mittelfest2025. Es folgt am 26. Juli Sconfinamenti. Dialogo tra musica e danza (Grenzüberschreitungen. Dialog zwischen Musik und Tanz) von Nicola Galli, einem Vertreter der aktuellen Nouvelle Vague des italienischen Tanzes, und dem Komponisten und Geiger Rodrigo D’Erasmo, einem langjährigen Mitglied der Band Afterhours, die in einem immer neuen choreografisch-musikalischen Dialog miteinander stehen, der im Augenblick entsteht.

Die letzte Tanz-Aufführung, On a lonely island, eine italienische Erstaufführung der Gruppe MAN || CO aus den Niederlanden mit Unterstützung des Performing Arts Fund NL, führt uns am 26. Juli ins Familienprogramm ein: eine unterhaltsame Ode an die Entdecker der Welt, die schüchtern, begeistert und impulsiv sind. Ein Abenteuer voller Entdeckung, Vertrauen, Zweifel und Spaß für alle.

Im Rahmen des Familienprojekts ist am 19. und 20. Juli, ebenfalls mit Unterstützung des Performing Arts Fund NL, das unterhaltsame Puppentheater Hands up zu sehen, bei dem Konzept, Puppen, Text und Regie vom genialen niederländischen Künstlers Leo Petersen (Lejo) stammen, mit Begleitung durch Originalmusik. Einfach nur mit seinen Händen lässt er Welten, Geschichten und urkomische Gags entstehen, die keine Worte brauchen. Banda storta Circus nimmt uns dann am 20. Juli mit, um das Leben der Künstler der Compagnia Samovar an ihrem Lieblingsort, der Bühne, zwischen Koffern, Telefonen, Obst, Walzern, Saxophonen, Hüten, Angst und vielem mehr auszuspionieren. Schließlich treffen wir noch einmal die Erlkings aus Österreich mit dem Stück The Schubadour wieder, das am 27. Juli, dem letzten Festivaltag, zu sehen ist: eine einzigartige Reise in die bezaubernde Welt der Lieder von Franz Schubert, mit frischen Interpretationen klassischer Lieder und viel Humor, die die Kinder in eine Fantasiewelt entführen.

Das Mittelfest 2025-Programm wird durch drei Zirkus-Shows abgerundet. Am 23. Juli ist als italienische Erstaufführung Loop von der Losers Cirque Company aus Prag zu sehen, einer Kompanie, die Zirkus, Tanz und Akrobatik vereint. Hier stellen sich fünf Individuen den Endlosschleifen ihrer Existenz, sie zerlegen sie und setzen sie wieder zusammen. Am 19. und 20. Juli präsentieren uns die ebenfalls aus der Tschechischen Republik stammenden The Trick Brothers ihre Skiing Odissey, die Geschichte zweier Skilangläufer, die mitten im Sommer in eine Odyssee geraten sind, eine selbstironische Tour mit unbekanntem Verlauf und einem geheimnisvollen Ende: eine Zirkusvorstellung für Erwachsene und Kinder. Realisiert mit Unterstützung des Generalkonsulats der Tschechischen Republik in Mailand und dem Tschechischen Zentrum Mailand. Schließlich ist Crazy Pony des Schweizer Duos Banjocircus, das am 24. Juli auf dem Programm steht, eine Mischung aus Bluegrass, Zirkus und Comedy, bei dem die furiose Virtuosität eines Banjos und die faszinierenden Kurven eines Kontrabasses auf den Straßenzirkus treffen.

Auf dem Mittelfest-Programm stehen außerdem noch die 3 Gewinner-Shows von Mittelyoung und viele Nebenveranstaltungen, wie beispielsweise der Adelaide Ristori-Preis (20. Juli), die „Kaffees“ mit den Künstlern und die Kurzfilme von Mittelimmagine. Und dieses Jahr auch die MitteLounge am 21. und 22. Juli: Musik zum Aperitif bei Sonnenuntergang im Zelt im Garten der Ursulinen mit regionalen Bands. Am 23. Juli wird das Mittelfest schließlich Gastgeber des Forum Associazione Mitteleuropa sein: Gastland ist dieses Jahr Kroatien.

MITTELYOUNG 15. – 18. Mai

Mittelyoung, das U30-Festival Mitteleuropas, ist seit seiner Gründung vor fünf Jahren eine der originellsten Neuheiten, die das Mittelfest ins Panorama der italienischen und europäischen Festivals einbringt, um dem Publikum die Möglichkeit zu bieten, eine Generation auf der Bühne zu sehen und gleichzeitig Nachwuchskünstlerinnen und -künstler bei der Produktion konkret zu unterstützen.

Neun Aufführungen von U30-Künstlerinnen und -Künstlern aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Zirkus kommen aus fünf Ländern (Italien, Lettland, Deutschland, Niederlande, Rumänien) nach einem Open Call zum Mittelyoung 2025, bei dem 182 Bewerbungen aus 22 Ländern eingingen. Von den Kuratorinnen und Kuratoren unter 30 – Alice Comodin, Alice De Colle, Aurora Basso, Aurora Meroi, Benedetta Floreancig, Chiara Vendola, Davide Romani, Debora Gigli, Elisa Tosolini, Emanuele Golfetto, Francesca Bauso, Gabriele Marcon, Gaia Terlicher, Ilaria Maninetti, Jacqueline Garofoli, Jessica Burcus,  Jillian Gregori, Michela Cipolat, Noemi Gosgnach, Paola Pilosio, Rebecca Ghio, Rebecca Greca, Silvio Bartoli, Sofia Fraziano, Sofia Mauro, Sophie Parente, Tilen Oblak, Silvia Trodella, Valentino Dalmasson – sind wiederum fünf durch einen Open Call in die Jury aufgenommen worden, und alle zusammen haben die neun Aufführungen für Mittelyoung ausgewählt, von denen dann drei für das Mittelfest ausgewählt werden.

Auch 2025 gibt es wieder den von einer Expertenjury verliehenen Preis. Diese Jury soll die interessantesten Mittelyoung-Projekte bewerten, ihre Mitglieder sind Ales Novak, Leiter des Bornistkovo Festivals in Maribor; Matilde Vigna und Roberto Canziani.

Ein Dank geht an alle Partner, die an dem Projekt mitgewirkt haben: Accademia Eleonora Duse Centro Sperimentale di Cinema e Arti Performative, Associazione culturale Arearea, Conservatorio Statale di Musica Giuseppe Tartini di Trieste, Conservatorio Statale di Musica Jacopo Tomadini di Udine, Fondazione Luigi Bon, Università degli Studi di Trieste, Università degli Studi di Udine, SNG Nova Gorica, Associazione culturale Circo all’incirca, Convitto Nazionale Paolo Diacono, Istituto Tecnico Arturo Malignani, Scuola di Danza Erica Bront, Teatro Club Udine – Palio Teatrale Studentesco.

Das Programm:

Mittelyoung findet vom 15. bis 18. Mai 2025 in der Kirche Santa Maria dei Battuti in Cividale mit dem folgenden Programm statt.

Am 15. Mai beginnt das Festival mit der Tanz-Performance Solitario (Solitär) von Collettivo HUM, mit der Interpretation und dem Konzept von Anya Pozza, Kyda Pozza und Aurora Sbailò (Italien): Eine Show, die Gedanken und Spielkarten vermischt und sich mit drei Körpern im Raum auf der Bühne zum Ziel setzt, zu erforschen, was in unseren Köpfen vorgeht, wenn wir allein sind, zwischen Tabus und Anstößigkeiten. Es folgt das Sorvina Live Concert (Deutschland) mit Worten und Musik von Sorvina Carr, einer in Berlin lebenden New Yorker Künstlerin, die Hip-Hop und Geschichtenerzählen liebt. Zum ersten Mal in Italien, erzählt sie mit jedem Song ein Kapitel ihrer eigenen Lebensgeschichte und lässt dabei auch unsere Lebensgeschichte widerhallen.

Am 16. Mai öffnet sich der Vorhang wieder für das Ensemble Le Doux Rossignol (Italien) und der Musik-Show Chi disprezza compra (Wer verachtet, kauft) (Musik, Italien), die uns an den Hof von Versailles zur Zeit von Ludwig XIV. führt und rein französische Musik mit der damals nicht gut aufgenommen italienischen Musik vermischt, um Tabuthemen auszuloten. Es folgt die Tanz-Aufführung Beyond 26 (Niederlande), in der Carmine Vigliotti und Sophie Tukker die zwischenmenschlichen Beziehungen durch Bewegungen und gegenseitiger Suche und den täglichen Kampf um authentische Verbindungen erforschen.

Der 17. Mai beginnt mit Zirkus mit der Aufführung von Mad Beltrami Both (Italien) zum Thema Gegensätze und Nuancen, die Extreme einander näherbringen, als es scheint. So windet sich der Körper auf der Bühne vor Schmerz, aber es könnte auch Vergnügen an der Bewegung sein. Das Programm geht weiter mit einer Musik-Show, die von weit her kommt: New resonance: saxophone unbound (Lettland), ein Saxophon- Solo-Konzert von Ģirts Grigorjevs, das alle unsere Erwartungen an dieses Instrument auf den Kopf stellt. Gesang wird mit Klängen und Musik verbunden, und zwischen den einzelnen Stücken erklingen Worte des britischen Philosophen Alan Watts. Zum Abschluss gibt es C19H28O2 (o Come Avere le Palle) (C19H28O2 (oder Wie man Eier hat), ein Theaterstück von Lidi Precari (Italien), mit Text und Regie von Riccardo Rampazzo und der Interpretation von Leonardo Cesaroni, Eny Cassia Corvo und Paolo Sangiorgio. Der Titel ist die chemische Formel für Testosteron und führt uns in eine nächtliche Bootsfahrt auf offener See ein, auf der sich zwei Fischer, Loris und Gu, zwischen ungezügelter Freude und Zerbrechlichkeit tagelang mit Männlichkeit und dem Geheimnis des Weiblichen auseinandersetzen.

Am 18. Mai kommt schließlich mit Bless (Italien) von Riccardo Saggese wieder Zirkus auf die Bühne, eine autobiografische Erzählung über Ablehnung und eigene Neuerfindung, in der der Künstler sich in Akrobatik und Reflexionen darbietet und dabei nachvollzieht, wie er es geschafft hat zu überleben. Den Abschluss dieser Ausgabe von Mittelyoung bildet das Theater mit Shadows and Lights (Rumänien) des Magic Puppet Theater unter der Regie von Cătălin Mardale, mit einem Stück von Petro Ionesco: ein Marionettentheaterstück, das auf der ehrlichen Erzählung von Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt von Gherla über Vorurteile und Stigmatisierung basiert, mit denen sie bei ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft konfrontiert sind.

Das Mittelfest ist auch Ausdruck seiner Region und seiner Stadt Cividale del Friuli, die UNESCO-Welterbe ist: ein Netzwerk aus Publikum, Künstlern, Gästen, Bevölkerung und ein Netzwerk aus Hotels, Restaurants und Cafés in einer der geschichtsträchtigsten und kulinarisch renommiertesten Regionen Italiens. Hier werden internationale Maßstäbe für Kulinarik und Wein gesetzt, inmitten der wunderschönen Landschaft der Natisone- und Torre-Täler, die ideale Destinationen für einen sanften Tourismus sind.

Info: www.mittelfest.org


MITTELFEST-PRESSEABTEILUNG:

National/ International Giulia Calligaro giulia.calligaro4@gmail.com
0039.349.6095623
Makroregional Francesca Gatti: f.gatti@reportagepr.com, 0039.347.9854644
Allgemein: ufficiostampa@mittelfest.org